EVAR I (infrarenal)

EVAR I (infrarenal)

Eingriffspezifische Besonderheiten

  • Endovascular aortic repair (EVAR)
  • Die endovaskuläre Versorgung der Aneurysmata (EVAR) ist der grösste technische Fortschritt im Gebiet der vaskulären und endovaskulären Chirurgie
  • Dieses Verfahren dient als Alternative zur offenen Chirurgie als Versorgung eines abdominellen Aortenaneurysmas
  • Dabei wird das Aortenaneurysma nicht durch eine Rohrendorpothese ersetzt, sondern über das Gefässlumen von innen (endovaskulär) „geschiehnt“
  • Technisch werden über beide Femoralarterien in den Leisten ein Stentgraft in die Aorta vorgeschoben und unter angiographischer Kontrolle korrekt plaziert
  • Die einfache Variante liegt vor bei Aneurysmen, welche sich unterhalb der Nierenarterienabgänge befinden (infrarenal)
  • Intervention findet in der Regel im Hybrid-Saal statt
  • Zugänge Gefässchirurgie beidseits femoral mit grosskalibrigen Schleusen (20Fr)

Präoperative Vorbereitungen

  • Die Vorbereitung ist patientenabhängig
  • Röntgen-Thorax, EKG und „Gefässlabor“ am Aufnahmetag (insbesondere aktuelles Kreatinin)
  • Eventuell Echokardiographie, Stressecho
  • Gültiges Testblut und EKs (insbesondere falls Antikörper positiv) bereitstellen lassen

Anästhesieverfahren / Narkoseführung

  • Arterielle Blutdruckmessung
  • 2  periphere Zugänge mit Verlängerungen
  • Beide Arme werden angelagert
  • Grosszügige Indikation für ZVK stellen
  • Allgemeinanästhesie (bei erheblichen Problemen für eine Allgemeinanästhesie in Absprache mit dem Operateur evt. in Analgosedation)
  • Narkoseführung BP Zieldruck 130-140mmHg (Erhaltung einer suffizienten Restperfusion der unteren Extremitäten)
  • Narkoseunterhaltung balanziert (Volatil und Opiat)
  • Antibiotikaprophylaxe (4-stdl. Wiederholung)
  • Medikamente: Standardmedikamente, Noradrenalin-Perfusor, evt. Nitroperfusorspritze. Jeweils Noradrenalin und Nitro aus der Hand
  • Dauerkatheter

Probleme

  • Kontinuierlicher Blutverlust, schwierig abschätzbar
  • Mögliche prolongierte Hypoperfusion der unteren Extremitäten aufgrund der Femoralarterienschleusen
  • Blutdruckregulation
  • Kontrastmittelbelastung für die Nieren -> Augenmerk auf Diuresenerhaltung
  • Apnoe für digitale Subtraktionsangiographie -> Relaxierung

Postoperatives Management

Einfache EVAR Patienten postoperativ AWR, bei ausgeprägter Komorbidität, welche intraoperativ zu Instabilitäten führt, postoperativ ZIM/IMC
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Dr. med. Thomas Hurni
Oberarzt mbF Anästhesie, Fachbereichsleiter Augenanästhesie
Mark Stoos
Dipl. Experte Anästhesiepflege, Teamleiter OG