Checkliste Intubationsnarkose (ITN)

Checkliste Intubationsnarkose (ITN)

Absprache im Narkoseteam vor Eintreffen des Patienten

  • Anamnese/Einlesen im LUKIS
  • Laborwerte beachten (v.a. falls ausserhalb der Norm: Hb/Hk, Q/INR, TC, K+, BZ)
  • Gültiges Testblut und falls notwendig EK-Reserve abklären
  • Geplante Anästhesiestrategie
  • Spezielles Monitoring
  • Möglichst am Morgen die Verantwortlichkeiten des Tages klären

Standard-Monitoring

  • EKG Ableitung II und V5, Pulsoxymeter, NIBP
  • Neuromuskuläres Monitoring
  • Erweitertes Monitoring nach Absprache

Material

  • Anästhesiewagen mit Monitor
  • Geprüfter Respirator
  • Geprüfter Sugiwagen mit O2-Reserve und Ambubeutel
  • Beatmungsmaske mit Filter, Güdel
  • Laryngoskop (richtige Spatelgrösse wählen und aufsetzen, Lichtquelle mind. 5 Sek. prüfen)
  • Während der Einführung Videolaryngoskop benutzen (Teaching)
  • Tubusgrösse wählen, vor ITN mit Gleitgel bestreichen
  • LTA mit 3ml Lidocain 4%, falls Eingriff über 1h dauert (Cave: Kontraindikationen)
  • Absaugkatheter, Temperatursonde, Cuffdruckmanometer
  • Infusionsständer

Zusatzmaterial im OP

  • 2 Infusionsständer mit Wärmespirale und Bair-Hugger
  • Weiteres Material nach Rücksprache

Medikamente

  • 1 x Ephedrin 50mg
  • *1 x Propofol 200mg (gegebenenfalls zusätzlich Propofol 100mg)
  • *1 x Fentanyl 250µgr
  • *1 x Esmeron 50mg bzw. 100mg
  • 1 x Rapidocaine 1% mit NaBic 8.4% 10:1
  • 1 x Ringerfundin 1’000ml warm mit Infusionsbesteck, Dreiwegehahn und kurzer Verlängerung (evtl. mit Rückschlagventil)
  • Antibiotika nach chirurgischer Verordnung im LUKIS
  • Weitere Medikamente nach Rücksprache

* oder nach Absprache, z.B. wenn TCI oder Tracrium verwendet wird

Patientenvorbereitung

  • Begrüssung des Patienten und Vorstellung der Teammitglieder
  • Identifikation des Patienten mittels Patientenarmband
  • Kurzvisite der Problemliste und der präoperativen Beurteilung im LUKIS
  • Beatmungs- und Intubationsbedingungen klären
  • Monitoring
  • Venöser Zugang mit Lokalanästhesie ab ID 1,3mm bzw. 18G.
  • Vor der Punktion mindestens mit Pulsoxymetrie monitorisieren
  • Vor Anästhesieeinleitung überprüfen ob die gemessenen Vitalparameter im LUKIS korrekt übernommen wurden (HF, Herzrhythmus, NIBP, SpObei Raumluft)

Anästhesieeinleitung

  • Vapor ausgeschaltet
  • 3 – 5 min. präoxygenieren mit FiO2 100% im Highflow bei dicht sitzender Maske bis FeO2 über 80%
  • APL evtl. auf 5mbar
  • Intravenöse Narkoseeinleitung: Opiat, Hypnotikum und sofort danach Muskelrelaxans
Keine Probebeatmung vor Gabe des Muskelrelaxans. Maskenbeatmung wird durch Relaxation deutlich vereinfacht
  • Blutdruckintervall auf minütlich stellen
  • Manuelle Maskenbeatmung oder PCV bis zur vollständigen Relaxation
  • Intubation

Kontrolle der Tubuslage und Installation

  • ITN unter Sicht
  • Manuelle Beatmung mit 20mbar Druck
  • CO2 Kontrolle über mind. 5 Atemzyklen
  • Auskultation: 1. Magen, 2. Thorax links und rechts apikal, 3. Thorax links und rechts basal
  • Thorax hebt und senkt sich
  • Inhalationsgas einstellen
  • Frischgasflow 2lt/min, Vapor auf doppelte Konzentration des Zielwertes einstellen bis gewünschter MAC erreicht
  • Danach Minimalflow bis min. 0.5lt/min unter Berücksichtigung der Hämodynamik, Anästhesietiefe und Leckage
  • Beatmungsmodus wählen
  • Tubus fixieren
  • Cuffdruckmessung
  • Augenschutz
  • Absaugkatheter, eventuell Ösophagus-Stethoskop platzieren

Transfer in den OP

  • Kein Transfer bei instabilem Patienten
  • LUKIS beednen, Benutzer abmelden
  • Monitoring diskonnektieren, Fall beenden
  • Respirator Stand-by
  • (Standardeinstellungen laden nur beim Primus)
  • Vapor zudrehen
  • Diskonnektion Beatmungssystem
  • Nach Inhalationsanästhesie Respirator nach Verwendung spülen

Installation im OP

  • Konnektion Beatmungssystem
  • Vapor einstellen
  • Respirator einstellen
  • Manuelle Beatmung und Auskultation
  • Maschinelle Beatmung
  • Gewünschte Parameter am Respirator einstellen
  • Erneute Auskultation bei Lageveränderung oder CO2-Insufflation (Pneumoperitoneum)

Übergabe AWR

  • Abgeschlossene Dokumentation im LUKIS bis zum Punkt Anä stop
  • Mit Blick zum Patienten unter Berücksichtigung von Bewusstsein, Atmung und Hämodynamik
  • Monitorisiert an den AWR übergeben
  • Transfer in der Regel ohne O2, ausser SpO2 < 93%
  • Ephedrin bis nach Übergabe zur Hand haben
  • Sugieinheit bis Abgabe des Patienten in der Nähe
  • Nach Übergabe an den AWR im LUKIS postop Beurteilung ausfüllen, Anä Stop und visieren um Protokoll abzuschliessen
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Ronny Lindegger
Abteilungsleiter Anästhesiepflege