Grosse Abdominalchirurgie mit Aussicht auf längeren Verlauf (Ösophagus- Resektion, Whippel-Operation etc) mit normalem Set
Mit der Tunnelierung kann die Infektions- und Dislokationsgefahr vermindert werden
Material
Desinfektionsmittel
Sterile Handschuhe
Steriler Mantel
Kopfbedeckung
Mundschutz
Normales Epiduralset gerade bei schwieriger Anatomie
ARROW® Epidural-Katheter-Set
17G Epidural-Nadel
19G FlexTip Plus-Epiduralkatheter
Snap Lock-Adapter
Vorrichtung zum Auffädeln
Filter
Angiokath 16 G (133mm), 10ml Spritze mit Lidocain 1% + NaBic 8.4%
Skalpell Nr. 11 (gerade Klinge)
Testdosis Lidocain 2% + Adrenalin steril
Faden Ethilon 2-0
Tegaderm oder IV 3000 sowie sterile Tupfer und Mefix
Vorbereitung
Identifikation des Patienten
Nüchternheit (nicht zwingend!)
Prämedikation
Gerinnungswerten
Allergien
Indikation für tunnelierten Katheter (Trauma – ohne OP, präoperativ vor anzunehmend längerer Liegedauer)
Anästhesieeinwilligung/Aufklärungsprotokoll
Anfrage an Aufwachraum (DECT 4919 oder 1982) für postinterventionelle Überwachung (ca. 1h)
Anschluss des Basismonitorings: EKG, NIBP, Pulsoxymetrie
Legen eines peripher-venösen Zugangs mit Infusion
Lagerung des Patienten (Seitenlage je nach Schmerzangabe, im Liegen Rücken ganz an den Bettrand!)
Falls eine perioperative Antibiose geplant ist, wird sie vor der PDK-Anlage verabreicht
Bei Einlage eines PDK ohne folgenden operativen Eingriff oder aufgrund von Schmerzexazerbationen vor Beginn Einmalgabe von Kefzol 2g (oder bei Allergien Alternativen) in Erwägung ziehen
Standardmässig Punktion in Seitenlange
Alternativ Punktion im Sitzen möglich
Die thorakale Punktion wenn immer möglich paramedian
Vorgehen
Nach der Lagerung wird paramedian thorakal die Einstichstelle markiert
Der Anästhesist steht oder sitzt hinter dem Patienten (Kopfbedeckung, Mundschutz, sterile Handschuhe und steriler Kittel)
3-malige großzügige und großflächige Hautdesinfektion um die markierte Punktionsstelle sowie ausreichend auf der gleichen Seite der paramedianen Punktion nach caudal für die Tunnelierung
Abdecken der Punktionsstelle mit sterilem Lochtuch
Steriles Aufziehen der Medikamente
Setzen einer Hautquaddel mit z. B. 0,5–1 ml Lidocain 1% intracutan (Patienten informieren)
Epidural-Nadel durch die Hautquaddel einführen
Epidural-Nadel unter weiterer Lokalanästhesiegabe einführen bis Knochenkontakt auf der Lamina
Mapping“ mit Mandrin mit Direktionierung der Nadel nach medial cranial, bis kein Knochenkontakt mehr hergestellt werden kann.
Entfernen des Mandrins und weiteres Vorgehen in Loss-of-resistance-(LOR)Technik mit ca. 5-7 ml NaCl in spezieller Spritze aus PDK-Set
Aufgrund der sehr scharfen Nadel regelmässiges Mandrineinsetzen um Knochenstanzen zu vermeiden(obligat nach jedem Knochenkontakt der Nadel!)
Nach Erreichen des Periduralraums (Tiefe in cm memorisieren) Aspirationsprobe. Cave Dislokation und Perforation
Nadel immer mit Schliff nach cranial (Verlauf Epiduralraum) belassen. Drehmanöver mit der Nadel vermeiden -> Duraverletzungen!
Einführen des Katheters in den Periduralraum
Epidural-Nadel wenige mm zurückziehen, sodass sich die Spitze nicht mehr im Periduralraum befindet
Nadel aber zum Schutze des Katheters unbedingt belassen!!
Anlage des Snaplock-Konnektors
Gabe von 1ml Testdosis Lidocain 2% + Adrenalin nach Aspiration
Bei fehlenden Anzeichen für eine intravasale oder intraspinale Lage weitere Gabe von Lidocain 2%+ Adrenalin
Tiefe Inzision mit dem Skalpell entlang der Epidural-Nadel vertikal von oben nach unten auf der caudalen Seite der Nadel (im Sitzen von cranial nach caudal auf der lateralen Seite)
Es darf keine Gewebsbrücke mehr subkutan neben der Nadel haben!!!
Nach vorgängig leichter manueller Krümmung, Einführen des Angiocath T 16G-Katheter mit aufgesetzter Lidocain-Spritze
Unter kontinuierlicher Applikation des LA subcutanes Vorschieben des Katheters von der Epidural-Nadel weg Richtung nicht-aufliegender Flanke
Diese Abbildung zeigt einen paramedianen Zugang von der kontralateralen Seite für die Möglichkeit einer Tunnelierung eines intrathekalen Katheters bis in die rechte Flankenegion
Beachte: Tunnelierung immer auf die Seite des paramedianen Zuganges
Durchstechen der Haut mit Hilfe eines Widerlagers (z.B. Schere)
Entfernung der Angiocath-Mandrins und schräges (!!) Abschneiden des grauen Aufsatzstückes (geringes Lumen des Angiocaths wird beim Abschneiden zusätzlich gequetscht)
Entfernung der Epidural-Nadel, Rückzug des Katheters auf die gewünschte Lage ab Hautniveau bei Punktionsstelle und nach Entfernung des Konnektors vom Katheter Durchfädeln des Katheterendes durch die Angiocath-Kanüle
Entfernung des Angiocath-Katheters
Katheter nachziehen bis er in der Inzision der Punktionsstelle verschwinden (darauf achten, dass keine Hautbrücke bestehen bleibt!)
Anlage des SnapLock-Adapters (diesen verschliesst man, indem das gelbe zum blauen Ansatzstück runtergedrückt wird)
Anschluss des Bakterienfilters
Verschluss der Inzision an Punktionsstelle mit ein bis zwei Einzelknöpfen, wobei streng darauf geachtet werden muss, dass Katheter nicht „angenäht/verletzt/durchstochen“ wird-> einstechen und ausstechen auf beiden Seiten empfohlen)
Gute Fixierung des Katheters mittels Annaht an Katheteraustrittsstelle (nach Tunnelierung)
Wundverband der Einstichstelle mit Kompresse/Mefix, der Austrittsstelle idealerweise mit einem durchsichtigen Wundverband (Tedaderm, IV 3000)
Postinterventionelle Verordnungen
Eintrag des Katheters in der Intraop-Oberfläches des LUKIS
Verordung Konsil-Anästhesie-Schmerzvisite (Eintrag thorakale PDA mit Punktionshöhe)
Verordnung epidurale PCA (Luzern)
Epidural-PCA vorgängig im AWR telefonisch bestellen
Beim Anhängen der PCA Bupivacain im AMP starten
Idealerweise Überwachung des Patienten für ca 1h im Aufwachraum mit entsprechendem Verordnungspanel