Favismus – Glucose 6 Phoshat-Dehydrogenase Mangel (G6PDH)

Favismus – Glucose 6 Phoshat-Dehydrogenase Mangel (G6PDH)

Ätiologie

  • Diese Erkrankung ist ein x chromosal rezessiv vererbter Defekt
  • Dabei ist die Funktion der Erythrozyten beeinträchtigt
  • Die Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase (G6PDH) dient dem Erythrozyten zur Bildung von Antioxydantien und schützt so vor oxydativem Stress
  • Oxydativer Stress kann bei metabolischer Entgleisung, Azidose, Infekt, aber auch bei Hypothermie auftreten
  • Auch Anästhetika können dies hervorrufen
  • Als Folge resultiert in eine Hämolyse
  • Auch der Genuss von Fava-Bohnen können zur Hämolyse führen, daher rührt auch der Name Favisums

Kontraindizierte Medikamente

Prilocain

  •  Zur intravenösen Regionalanästhesie als potenzieller Methämoglobinbildner

Lidocain

  • Z.B. zur periduralen Anästhesie oder Analgesie

Metoclopramid

  • Bei postoperativer Übelkeit und Erbrechen

Nitroprussidnatrium

  •  Zur Blutdruckkontrolle

Antibiotika

  • Perioperativ eingesetzte Antibiotika, wie Penicilline und Sulfonamide

Methylenblau

  • Eingesetzt zur Therapie einer Methämoglobinämie nach versehentlicher Prilocaineinschwemmung bei Durchführung einer i.v.-Regionalanästhesie oder als intraoperativer makroskopischer Marker für die Dehiszens von Darmanastomosen, muss ebenfalls bei G6PD-Mangel vermieden werden

Diclofenac

Diazepam

Therapie bei hämolytischer Krise

  • Transfusion von Erythrozytenkonzentraten (Vorhalten von Konserven)
  • Hyperbare Sauerstofftherapie und Alkalisierung des Urins
  • Für eine suffiziente Analgesie ist zu sorgen

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Quellen

Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Prof. Dr. med. Christoph Konrad
Chefarzt Anästhesie, Schmerztherapie, Rettungsmedizin