Rapid Sequence Induction (RSI / Crush-Induction)

Rapid Sequence Induction (RSI / Crush-Induction)

Standard-Monitoring

  • EKG Ableitung II und V5, Pulsoxymeter, NIBP
  • Neuromuskuläres Monitoring
  • Erweitertes Monitoring nach Absprache

Material (Funktionskontrolle)

  • Narkosetisch mit Monitor
  • Medikamente
  • Geprüfter Respirator
  • Geprüfter Sugiwagen mit O2-Reserve und Ambubeutel, (bei oropharyngealer Blutung 2 Sugieinheiten)
  • Beatmungsmaske mit Filter, Güdel
  • Laryngoskop (richtige Spatelgrösse wählen und aufsetzen, Lichtquelle mind. 5 Sek. prüfen)
  • Denke an Videolaryngoskop (C-MAC® )
  • Denke an RAMP Lagerung!
  • Tubusgrösse mit Mandrin wählen, Cuff prüfen, vor ITN mit Gleitgel bestreichen
  • Absaugkatheter
  • Cuffdruckmanometer

Medikamente

  • 1 x Ephedrin 50mg, eventuell weitere Vasoaktiva
  • 1 x Propofol 200mg (gegebenenfalls zusätzlich Propofol 100mg)
  • bei instabilen Patienten Ketamin/Dormicum erwägen
  • 1 x Fentanyl 250mcg/ 1x Rapifen 1mg
  • 1 x Esmeron 100mg
  • 1 x Ringerfundin 1’000ml warm mit Infusionsbesteck, Dreiwegehahn und kurzer Verlängerung (evtl. mit Rückschlagventil)
  • 1 x Succinylcholin 100 mg (nicht aufgezogen)

Anästhesieeinleitung

Magensonde

Patienten mit einem Ileus brauchen vor Ankunft im OP eine Magensonde
  • Die Magensonde kann nach gründlichem Absaugen vor der Einleitung wieder gezogen werden (keine Schienung für Magensaft, bessere Intubationsbedingungen)
  • Nachteil: kein weiteres Absaugen aus dem Magen mehr möglich

Lagerung

Lagerung: Flachlage für optimale Intubationsbedingungen
  • Anti-Trendelenburg mit Vor- und Nachteilen erwägen
  • Eventuell 2 Absaugungen bereithalten (unter Sog beim Kopf bereit)

Ablauf

  1. Vapor ausgeschaltet
  2.  3 – 5 min. präoxygenieren mit FiO2 100% im Highflow bei dicht sitzender Maske bis FetO2 über 80%, CPAP bis 5
  3. Blutdruckintervall auf minütlich stellen
  4. Bei stabilen Patienten kann wenig Opiat wie üblich während der Präoxygenierung verabreicht werden
  5. Danach Gabe des Anästhetikums und unmittelbar danach des Relaxans
  6. Bei instabilen Patienten können kleine Dosen von Fentanyl bereits zur Apnoe führen und das Präoxygenieren verunmöglichen (Rapifen erwägen – ebenfalls mit Apnoerisiko; kann aber wegen kürzerer Anschlagszeit gleichzeitig mit dem Anästhetikum gespritzt werden)
  7. Vollständige Relaxation bei Verwendung von Rocuronium nach 60-90sek (Kontrolle Nervenstimulator), bei Succinylcholin nach 45-60sek (kein Nervenstimulator nötig, Muskelzuckungen beachten)
  8. Intubation; Zurückziehen des Mandrins kurz nach Verschwinden der Tubusspitze in der Glottisebene, sofort Cuffen, manuelle Beatmung, exspiratorisches CO2 kontrollieren, Auskultation, Tubus fixieren. Evt. Magensonde neu legen
Kein Präkurarisieren
Bei Verdacht auf Aspiration vor dem ersten Atemhub endotracheal absaugen (falls die O2-Sättigung dies erlaubt)
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Prof. Dr. med. Christoph Konrad
Chefarzt Anästhesie, Schmerztherapie, Rettungsmedizin