Stroke-Behandlung (Notfallthrombektomie)

Stroke-Behandlung (Notfallthrombektomie)

Eingriffsspezifische Besonderheiten

  • Cerebrale Endovaskuläre Thrombektomie ist sinnvoll innerhalb der ersten 24 h nach Symptomeneintritt oder bei Wake-Up Konstellationen
  • Thrombektomie mittels Stent-Retriever oder Aspirationskatheter
  • Die Intervention findet im Kopf-Katheter-Labor statt
  • Die Platzverhältnisse Anästhesieseits sind relativ eng
  • In der Regel erfolgt der Zugang über die rechte Leiste
  • Die Intervention ist äusserst zeitkritisch und sollte unsererseits prompt bedient werden

Anästhesieverfahren

  • LA-Standby, Arterie und Sedation
  • Allgemeinanästhesie mit ITN und Arterie bei unruhigen und unkooperativen Patienten oder bei eingeschränkter Vigilanz
CAVE: Der Kopf des Patienten kommt in einer Carbonschale zu liegen (Intubation allenfalls erschwert)
Die Carbonschale lässt sich für die Intubation entfernen mittels lösen von zwei untenliegenden Schrauben

Installationen

  • 3.2 Meter Respiratorschläuche von unten der linken Seite entlang führen mit Windrädli
  • Sämtliche Kabel und Infusionen ebenfalls entlang dieser Achse führen
  • Venflon und Arterie bevorzugt links (CAVE: Hemiplegie)
  • Infusionen verlängern

Blutdruckgrenzen

Während der Intervention

  • 160-180 mmHg um einen guten cerebralen Perfusionsdruck zu Erreichen
  • Die Penumbra ist bei eingeschränkter Autoregulation in der Regel direkt von diesem Perfusionsdruck abhängig

Postinterventionell

  • <140 mmHg
  • In Absprache mit dem Interventionalisten

Anordnung

Patientenumlagerung

  • Um den Patienten umzulagern, müssen die Röntgenarme und der Interventionstisch in die vorprogrammierte Umlagerungsposition gebracht werden und der Respi befindet sich in der Parkposition

 

Das Patientenbett steht dabei immer auf der abgebildeten Seite. Ein Umlagern von der anderen Tischseite ist nicht möglich

 

Intervention

 

 

Beachte die Bodenmarkierung die den Gefahrenbereich der Schwenkarme anzeigen
Die Patientenüberwachung kann über das Patientenmonitoring via Halterung am Interventionstisch über die Steckbuchse unter dem Tisch zum Schwenkarm ins System übertragen werden

Postinterventionell

  • Instabile, noradrenalinpflichtige oder intubierte Patienten ZIM
  • Stabile, extubierte Patienten Stroke Unit
  • Hypertensive Patienten können auf der Stroke Unit betreut werden

Quellen

  • Dr. med. Alexander von Hessling, Sektionsleiter Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Administrativer Leiter Neurozentrum Luzern
  • Hindman BJ et al. Anesthetic Management of Emergency Endovascular Thrombectomy for Acute Ischemic Stroke, Part 2: Integrating and Applying Observational Reports and Randomized Clinical Trials. Anest Analg 2019
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Dr. med. Christian Salis
Oberarzt mbF Anästhesie