Radikale Prostatektomie
Indikation
- Prostatakarzinom
- Dauer ca. 240 Minuten
Anästhesie
- Intubationsnarkose, LTA wenn möglich
- 2 grosslumige periphere Zugänge mit Verlängerung
- Arterienkatheter
- PONV-Prophylaxe
- Kontinuierliche Muskelrelaxation
- DK
Operation
Roboterassistierte Laparoskopie (RAL)
- In der Regel robotergesteuerte Chirurgie mit dem Da Vinci-Roboter
- Vorteil daran, dass die Beweglichkeit, die Zugänglichkeit und die Einsicht ins Operationsgebiet gegenüber der konventionellen Laparoskopie deutlich verbessert ist
- Diese Technik übertrifft in Teilbereichen sogar die chirurgische Hand bei offener Chirurgie
- Etabliert hat sich diese Operationstechnik vor allem bei der radikalen Prostatektomie, jedoch werden zusehends auch andere Eingriff durchgeführt
RAL-Lagerung
- Rückenlage
- Beine gespreizt
- Massive Trendelenburglagerung, die intraoperativ nicht verändert werden kann
- Arme beidseits angelagert
- Gesichts-/Kopfschutz mit Metallbrett
Gefahren der Lagerung
- Weichteilkompression am Hals mit folgendem Plexusschaden!
- Druckstellen der Arme (gute vorgängige Lagerung, Polsterung der Arme)
- Schlechter Zugang zu Armen und Kopf während der OP
- Hohe intraabdominelle Drücke bei ungenügender Relaxation
- Glaukom und ICP-Anstieg sowie Augenschäden (bis 3,5/1000 Eingriffe) durch Trendelenburglagerung
Laparoskopie
- CO2- Insufflation in den Bauchraum mit Anlage eines Pneumoperitoneums, dabei eventuell eingeschränkte Ventilation, vermindertes HZV und verstärkte Auskühlung bei hohem CO2-Flow
Gefahren von subcutanem und mediastinalem Luftemphysem, Pneumothorax oder direkter Luftinsufflation ins Gefässsystem
Subkutanes Luftemphysem
- CO2-Anstieg welcher trotz erhöhtem AMV nicht abgeatmet werden kann (DD: Maligne Hyperthermie!)
- Krepitus über Brust / Sternum / Hals
- Vorgehen: bei einem ausgedehten subkutanen Luftemphysem mit dem Operateur über ein rasches Zuendekommen der Operation oder einen Umstieg auf ein offenes Verfahren diskutieren.
- Luftemphysem meist klinisch harmlos, ausser bei pulmonalarterieller Hypertonie
Postoperativ
- AWR
- Schmerztherapie:
- Paracetamol 4 x 500mg peroral
- Diclofenac 2 x 75 mg peroral (nur bei fehlender KI: Niereninsuffizienz, Gerinnungsstörung, Blutung)
- Metamizol 3–4 x 1g peroral in Reserve
- i.v. PCA oder Oxynorm Tropfen 5-10mg p.o. max. 2–3 stdl.