Pleuroskopie
Eingriffsspezifische Besonderheiten
Gemäss Dr. Bernhard Schwizer, Chefarzt Pneumologie:
- Bei der Pleuroskopie (oder auch medizinische Thorakoskopie) handelt es sich um eine Thorakoskopie via single-port Zugang intercostal in Lokalanästhesie beim wachen Patienten, unter Verwendung eines semiflexiblen Pleurovideoskops, durchgeführt durch die Pneumologie in Zusammenarbeit mit der Thoraxchirurgie
- Wir werden für eine Analgosedation hinzugezogen
- Im Vergleich zur chirurgischen Vorgehensweise (VATS) muss der Patient nicht intubiert werden und benötigt damit auch intra- und postoperativ nicht die gleiche intensive Überwachung
- Die Methode ist reserviert für unklare exsudative Pleuraergüsse (Möglichkeit der Pleurabiopsie) und für die Pleurodese mit Talk-Poudrage bei malignen Ergüssen
- Nicht geeignet ist die Methode für infektiös-entzündliche Ergüsse (Pleuraempyem), Tumordekortikationen, Lungenbiopsien, Lymphknoten oder Tumorrsektionen hilär oder mediastinal
- Zur besseren Differenzierung von der chirurgischen Thorakoskopie (VATS) wird diese Methode im LUKS als Pleuroskopie bezeichnet
Vorbereitungen
- Nicht invasives Monitoring (BD, EKG, SpO2)
- In der Regel 2L O2 via Nase, an SpO2 angepasst
- Analgosedation nach Bedarf
- Halbseiten-Lagerung (Rückenlage kranke Seite mit Keil angehoben) auf Universaltisch Armbänkli analog Thorakoskopie
- Sonographie durch Operateur und Markierung Zugang
Ablauf der Pleuroskopie
- Single Port Zugang mit Hautschnitt scharf, stumpfes präparieren intercostal und Trokareinlage
- Dadurch Setzen eines Pneumothorax
- Inspektion und Absaugen Erguss via Pleurovideoskop
- Pleurabiopsien via Pleurovideoskop
- Bei Bedarf (maligne Ergüsse) Talkpoudrage mit Steritalc
- Am Schluss Einlage eine Bülau-Drainage Charr. 20-24 via Trokaröffnung und Haut-Fixation
Nachbetreuung
- Patient in AWR, anschliessend Rückverlegung auf Abteilung (in der Regel stat. Pneumologie)