Operationen an der BWS

Operationen an der BWS

Eingriffsspezifische Besonderheiten

Kyphoplastien

  • Ballondilatation des eingesunkenen Wirbelkörpers, danach Zementierung, geringes Embolierisiko

Vertebroplastien

  • Hohes Lungenembolierisiko bei Zementierung, da hoher Zementinjektionsdruck

Eingriffen bei Osteoporose und Tumoren

  • Sehr hohes Blutungsrisiko

Deformitätenkorrektur

  • Op immer mit Neuromonitoring
  • PD- Katheter durch Operateur

Op am thorako-lumbalen Übergang

  • Grosser Blutverlust
  • Lungenembolierisiko hoch
  • Eventuell Durchtrennung der Zwerchfellschenkel an der Wirbelsäule
  • Zweihöhleneingriff
  • Doppellumentubus nach Absprache mit Operateur

Osteosynthesen

  • Irfen 600mg alle 8h in Absprache mit dem Operateur

Op mit 3 und mehr Niveau

  • Erhöhte Blutungsneigung
  • Invasive BD – Messung indiziert

Op mit Neuromonitoring

  • Gefahr des Zungenbisses
  • Gerollte Kompresse als Guedelersatz
  • TIVA, Muskelrelaxation nur zur Intubation

Operative Zugänge

  • Dorsaler Zugang
  • Anterolateraler Zugang: Retropleural oder Transpleural (Teilweise ist eine Einlungenbeatmung nötig)

Komplikationen

  • Hoher Blutverlust
  • Lungenembolie durch Zement
  • Tubusdislokation
  • Zungenbiss und Hämatom bei Neuromonitoring
  • Tetraplegie

Lagerung

Dorsaler Zugang:

  • Normale Bauchlage mit Prone-View

Anterolateraler Zugang (Retropleural & Transpleural)

  • Rückenlage, zu operierende Seite leicht angekippt
  • Arm auf der zu operierenden Seite am Anästhesiebügel in Schlinge fixiert, Arm der kontralateralen Seite auf Armbänkli ausgelagert

Anästhesieverfahren

  • ITN oral (bei transpleuralem Zugang: Doppellumentubus notwendig)
  • Venflon 2x, mindestens 1x grosslumig (bei transpleuralem Zugang: 2x grosslumig)
  • Arterie, evt. ZVK
  • Cellsaver, evt. mit 2 Absaugschläuchen
  • Gerollte Kompresse als Guedelersatz
  • Blasenkatheter
  • Eventuell Einlage eines Periduralkatheters durch Operateur unter direkter Sicht
  • Eventuell Neuromonitoring
  • Pleuradrainage vorbereiten (bei transpleuralem Zugang)
  • Bei Korporektomien, Op am thorakolumbalen Übergang und Osteoporose 3 Ek testen
  • Cellsaver mit 2 Absaugschläuchen

Narkoseführung

  • Alle Operationen werden in Allgemeinanästhesie durchgeführt
  • Die Wahl der Anästhesietechnik obliegt dem verantwortlichen Anästhesisten
  • Grundsätzlich sind sowohl Inhalationsanästhesien als auch TIVA möglich
  • Ausnahme: Neuromonitoring (TIVA!)

Postoperatives Management

  • AWR
  • Bei Bedarf ZIM/IMC
  • Bei PD-Katheter: PCEA -Pumpe
  • Analgesiekonzept Neurochirurgie
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Dr. med. Beate Poblete
Oberärztin m.b.F. Anästhesie; Fachbereichsleiterin Neuroanästhesie