Kraniotomie / Frontobasisrevision

Kraniotomie / Frontobasisrevision

Lagerung

Frontale- und temporale Kraniotomien

  • Rückenlage
  • Anästhesistenposition kopffern

Retrosigmoidale Eingriffe von Rechts

  • Rückenlage
  • Anästhesistenposition kopfnahe
  • Anästhesiegerät auf der linken Patientenseite

Mayfield-Klemme / Sugita

Das Anbringen der Mayfield-Klemme / Sugita verursacht einen starken Schmerzreiz
  • Es ist daher auf eine ausreichende Analgesie zu achten
  • Keine Mayfield-Klemmen-Anlage ohne EKG- und Blutdruckmonitoring

Management des erhöhten intrakraniellen Druckes

Patienten mit erhöhtem intrakraniellem Druck werden nach Rücksprache mit dem Operateur intraoperativ normoventiliert beatmet (paCO2 5,0-5,5 kPa)
  • Eine Hyperventilation < 4,0 kPa paCO2 ist wegen der Gefahr der zerebralen Vasokonstriktion und Minderperfusion kontraindiziert, es sei denn, dies wird von dem Neurochirurgen ausdrücklich gewünscht

Therapiemassnahmen bei perioperativer intrakranieller Druckerhöhung

  • Mannitol bis 0,5 -1g /kgKG über 20-30min
  • Oberkörperhochlagerung (30°)
  • Tiefe Sedierung, Muskelrelaxierung, Opioide
  • Hyperventilation paCO2 4.0-4.8kPa
  • Thiopental 1mg/kgKG als Bolus (Rücksprache mit Neurochirurgen), repetitiv je nach Wirkung (Burst-Suppression, Hämodynamik)
  • Normothermie

Anästhesieverfahren

  • TIVA mit Propofol und Remifentanil kontinuierlich
  • Inhalationsanästhesie (<1 MAC) auch möglich
  • NA- Perfusor, Ebrantil, Trandate und Mannitol auf Anästhesietisch bereit
  • Orale Intubation
  • Venflon 2x, davon mindestens 1x weiss
  • Arterie
  • Gerollte Kompresse als Guedelersatz (Beissschutz)
  • Blasenkatheter
  • BIS

Narkoseführung

Narkoseeinleitung

  • Einlage des arteriellen Katheters in LA vor Einleitung
  • Schonende Einleitung ohne Hyper-/Hypotonie, Hypoxie, Hyperkapnie und ohne Husten und Pressen des Patienten

Narkoseunterhalt

  • Propofol und Remifentanil kontinuierlich keine Relaxation bei Neuromonitoring
  • Novalgin 15 mg/Kg KG iv KI eine Stunde vor Ende

Narkoseausleitung

  • Schonende Ausleitung ohne Hyper-/Hypotonie, Hypoxie, Hyperkapnie und ohne Husten und Pressen des Patienten
  • Neurologische Beurteilung des Patienten nach Extubation (Motorik)

Spezielles

  • Perlinganit zur Drucksenkung ist kontraindiziert
  • Catapressan ist nicht erwünscht
  • Bei Frontobasisrevisionen ist der BIS nicht verwertbar, evtl TCI oder TIVA-Trainer benutzen
  • Bei rasierten Patienten, BIS occipital erwägen

Postoperatives Management

Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Dr. med. Beate Poblete
Oberärztin m.b.F. Anästhesie; Fachbereichsleiterin Neuroanästhesie