5 – ALA zur Tumormarkierung in der Neurochirurgie

5 – ALA zur Tumormarkierung in der Neurochirurgie

Substanz

  • 5-ALA-HCL (5-Aminolävulinsäure HCL)
  • Substanz liegt in Pulverform vor
  • Die Spitalpharmazie stellt die Dosierung gewichtsspezifisch für jeden Patienten her (20mg/kg KG)
  • 4-2h vor der Anästhesie wird das Pulver in 60ml Leitungswasser aufgelöst und vom Patienten peroral eingenommen
  • 5-ALA reichert sich in Tumorzellen und tumorartigen Zellen an
  • Dort erfolgt ein Abbau zu Protoporphyrin IX welches unter anleuchten mit blauem Licht rot-violett fluoresziert
  • Diese Fluoreszenz ermöglicht dem Neurochirurgen die genauere Abgrenzung vom gesunden Gewebe zum Tumor

Indikation

  • Optischer Marker zur Verwendung bei malignen Gliomen, um diese möglichst radikal zu entfernen

Kontraindikationen

  • Schwangerschaft
  • Porphyrie

Phototoxizität

Nach Einnahme von 5-ALA besteht während 24h das Risiko für eine kutane phototoxische Reaktion

Kutane Symptome

  • Rötungen bis hin zu oberflächlichen Verbrennungen
  • Juckreiz
  • Austrocknung und Schuppenbildung

Prophylaxe

  • Augen und Haut für 24 Stunden keinen starken Lichtquellen aussetzten (OP- Beleuchtung, Sonnenlicht, extrem helle Innenbeleuchtung)
  • Kein direktes Sonnenlicht (Gefahr vor allem durch UV-A Wellen aber auch UV-B Wellen)
  • Keine zusätzliche Gabe von potenziell phototoxischen Substanzen (Tetrazycline, Sulfonamide (Bactrim), Johanniskraut)

Vorgehen im OP

  • Augen mit leichtem Tuch schützen
  • Haut des Patienten durch sorgfältiges Abdecken schützen
  • Lichtexposition der Haut so gering wie möglich halten
  • Patienten nach jeder Tätigkeit (z.B. Venflon, DK Einlage usw.) wieder gut abgedecken
  • Licht in Vorbereitungsraum kann angelassen werden
  • Im Operationssaal das Licht nach Rücksprache mit TOA dimmen

Nebenwirkungen

  • Erhöhung der Leberwerte
  • Nausea und Vomitus
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
Dr. med. Beate Poblete
Oberärztin m.b.F. Anästhesie; Fachbereichsleiterin Neuroanästhesie