Das paroxysmale Vorhofflimmern nimmt häufig seinen Ursprung in den Pulmonalvenen
Zwischen den Pulmonalvenen und dem linken Vorhof bestehen elektrische Verbindungen
Voraussetzungen
Keine schwere kardiovaskuläre Erkrankung
Bedeutsame Symtomatik
Medikamentös nicht ausreichend einstellbares Vorhofflimmern
Intervention
Ziel der Ablation ist die Unterbrechung dieser Linien von den vier Lungenvenen zum linken Vorhof
Die Ablationslinien entstehen durch ein Aneinanderreihen von einzelnen Ablationspunkten
Die Intervention dauert 3-4 Stunden
Verfahren
Carto ist ein elektromagnetisches Mapping-Verfahren. Die Rekonstruktion von kardialen Strukturen durch das Carto-System beruht auf der Ortung eines Magnetsenders innerhalb der Katheterspitze im Verhältnis zu drei schwachen Magnetfelder erzeugt durch am Rücken des Patienten platzierte Sender = Mini-GPS
Komplikationen
Zerebraler Insult (0.5 – 2%)
Perikardtamponade (0.5 – 1.4%)
Patient bewegt während der Ablation (unter Umständen Neustart der Intervention nötig)
Präoperative Vorbereitungen
Patient
Prämedikation auf medizinischer Bettenstation am Vortag
Abklärungen: TEE & CT des Herzens mit Darstellung des Oesophagus
Keine Routinemässige Type and Screen-Bestimmung
Patient bleibt nüchtern
Blasenentleerung auf Station vor Abfahrt ins Katheterlabor
1 Venöser Zugang wird von der Abteilung angelegt
Material
Siehe Checkliste Katheterlabor
Anästhesieverfahren
Anästhesie
Larynxmasken- oder Intubationsnarkose (Falls intraoperativ TEE nötig ITN)
In Ausnahmefällen Analgosedation (nur nach Rücksprache mit dem Kardiologen) (Midazolam 1-2 mg iv ,Remifentanil (40 mcg/ ml) Beginn mit ca. 0.05mcg/kg/min und evtl. Erhöhung auf 0.1mcg/kg/min während der Ablation (dumpfer Schmerz).
Monitoring
EKG mit speziellen röntgendurchlässigen Elektroden (vom Katheterlabor)
Externe Defibrillator-Elektroden werden durch Katheterlaborpersonal geklebt
Zweite periphere Leitungen mit Transfusionsbesteck
Nichtinvasive Blutdruckmessung
Invasive Arterielle Druckmessung nicht routinemässig, sondern abhängig vom Patientenrisiko
Möglichkeit der arteriellen Druckmessung: Radial durch uns oder im Verlauf femoral durch den Kardiologen
Leitungen polstern, Arme sorgfältig an Körper anlagern
Alle Kabel und Infusionen, mit Longuetten zusammen binden, damit sich der C Bogen ungehindert bewegen kann
Oesophageale Einlage einer speziellen Temperatursonde (wird durch Katheterlaborpersonal an uns zur Einlage abgegeben)
Die Temperatursonde warnt vor lokaler Gewebeüberhitzung im Rahmen der Ablation
Ablauf
Koronarangiographie (Ausschluss KHK, Beurteilung der Ventrikelfunktion und Darstellung Aorta ascendens)
Mapping
Transseptale Punktion (Katheter durch Vorhofseptum in linken Ventrikel )
Mapping des linken Vorhofes durch Kardiologen
Bei Vorhofflimmern teilweise synchronisierte Kardioversion vor Beginn der Ablation
Ablation Um jede Pulmonalvene wird Punkt für Punkt eine Ablationslinie gezogen. Das Gewebe wird bei der Radiofrequenzablation auf 50 – 60 Grad erhitzt und verliert somit seine elektrische Leitfähigkeit.
Zur kurzfristigen Ablationskontrolle wird vom Kardiologen am Ende des Eingriffs teilweise mehrmalig Adenosin injiziiert. Kurze Asystoliephasen sind dabei möglich
Das definitive Resultat der Ablation kann erst nach 3-6 Monaten beurteilt werden (Erfolg 70%)
Heparinisierung
Während dem Eingriff wird der Patient Heparinisiert
Die Gabe der Initialdosis erfolgt durch den Kardiologen