Antikoagulation für ECC bei HIT

Allgemeines

• Heparin induzierte Thrombozytopenie (HIT) ist eine Nebenwirkung einer Heparintherapie
• Es gibt 3 Formen HIT 1, HIT 2 und HITT (HIT mit Thrombose)
• Besonders bei HIT 2 und HITT darf kein Heparin zur Antikoagulation eingesetzt werden
• Das international am meisten empfohlene Bivalirudin (Angiox) ist jedoch in der CH nicht erhältlich. Wird nun über Deutschland importiert. (Klasse 2 A Empfehlung)
• Diagnose wird durch HIT Antikörpertest erhärtet

Anwendung von Bivalirudin für ECC

• Falls subtherapeutisch: Bivalirudin Bolus 0,1 – 0,5 mg/kg
• Monitoring mit ACT. Ziel  > 480 s, alle 15 – 30 Min
• Stase im System möglichst verhindern
• Bivalirudin stoppen 15 Min. vor ECC-Stopp
• Falls ECC 20 Min nach Bivalirudin-Stop nicht diskonnektiert werden kann, Bolus von 0,5 mg und Restart Perfusor 2,5 mg/kg/h
• Off-Pump: 0,75 mg/kg + Infusion 1,75 mg/kg/h, ACT > 300 s, falls subtherapeutisch Bolus 0,1 – 0,5 mg/kg 

Eigenschaften Bivalirudin

• Direkter spezifischer Thrombininhibitor
• Galenische Form: Pulver zur Herstellung eines Konzentrates, jede Durchstechflasche enthält 250 mg Bivalirudin
• Kein Antidot bekannt
• Halbwertszeit 35 – 40 Minuten
• Keine Beeinflussung durch Leberinsuffizienz
• Bei GFR 30 – 59 ml, Bolus 1mg/kg, Infusion 2 mg/kg/h, bei GFR < 30 ml kontraindiziert. Allenfalls Argatroban einsetzen (Klasse 2 B Empfehlung)

Zubereitung Perfusor und Dosierungstabelle

• 2 Ampullen mit 10 ml Aqua dest lösen und mit NaCl 0,9 % auf 50 ml in Perfusorspritze aufziehen (48 h stabil)
• 1 ml = 10 mg,seperater ZVK-Schenkel

On-Pump

Off-Pump