Offene Versorgung Bauchaortenaneurysma (BAA)
Eingriffsspezifische Besonderheiten
Aortenclamping
- von Herzgesunden meist gut toleriert, bei eingeschränkter linksventrikulärer Funktion auf Zeichen der Myokardischämie im EKG und des verminderten Cardiac Outputs achten!
- Gabe von Nitroglycerin / Ebrantil nach Bedarf zur BD-Senkung
- Aufrechterhaltung der Diurese mit ausreichender Flüssigkeitssubstitution
- Gegebenenfalls Mannitol bei suprarenalem Aneurysma
Aortendeclamping
- Kommunikation mit Chirurgen!
- Das intravasale Volumen sollte vor dem Declamping normal bis hochnormal sein
- Durch die Reperfusion der unteren Extremitäten kommt es zu einem vermehrten Anfall saurer Stoffwechselprodukte (dadurch negativ-inotrope Effekte)
- Eine Pufferung mit NaBic ist selten erforderlich (Ausnahme: suprarenales BAA und längerdauernde Ischämie des Splanchnikusgebietes)
Rupturiertes Bauchaortenaneurysma
- Narkoseeinleitung im OP, unter steriler Abdeckung, in Anwesenheit vom schnittbereiten Operateur
- Rapid-Infusor, Cellsaver, Grosslumige peripher-venöse Zugänge
- Gegebenenfalls Schock-Katheter (Doppel 12er)
- EK’s & eventuell FFP’s testen (6-8)
- systolischer BD von 80-100 mmHg anstreben
Cave: Während Ischämie Wärmematte NICHT in Betrieb nehmen
Kreislaufkollaps nach Schnitt
Gerinnungsstörung (Rotem !)
Hohe Mortalität: elektiv 4-8%; notfallmässig 50%
Anästhesieverfahren bei offener Versorgung
- ITN oral
- Thorakale PDA (Th 8 – Th10) bei elektivem BAA (cave: Antikoagulation)
- Grosslumige periphervenöse Zugänge, Arterie, ZVK, evtl. TEE, DK
- Cellsaver, evtl. Rapid-Infusor
Narkoseführung
- Kritische Phasen sind die Abklemmung und Wiederöffnung der Aorta welche zu hämodynamischen Instabilitäten führen können
- Allenfalls TEE- Einlage zur Beurteilung der Kontraktilität bei abgeklemmter Aorta
Declamping
- Verhinderung von BD-Abfällen beim Declamping durch
- Volumengabe
- Beenden der Vasodilatatorzufuhr
- Gabe eines Vasopressors
- Vorsichtiges und langsames Öffnenlassen der Aortenklemme
Beim elektiven BAA: keine routinemässige
FFP-Gabe !
Postoperatives Management
- IPS (oder IMC bei elektiven BAA)