Hysterektomie

Hysterektomie

Eingriffsspezifische Besonderheiten

  • Eine Hysterektomie kann vaginal, abdominal (Pfannenstiel oder untere mediane Laparotomie) endoskopisch oder roboterassistiert laparoskopisch (RAL) durchgeführt werden
  • Eine vaginale Hysterektomie ist häufig mit einer vorderen/hinteren Raffung kombiniert
  • Die Operationsmethode beeinflusst dementsprechend die Wahl unseres Narkoseverfahrens
  • Eine thorakale PDA ist bei einer einfachen abdominalen Hysterektomie (Pfannenstiel oder untere mediane Laparatomie) in der Regel nicht notwendig

AnästhesieVerfahren

vaginale Hysterektomie mit/ohne vordere/hintere Raffung / Diaphragmaplastik / VTP (vaginale totale Plastik)

  • Intubationsnarkose
  • Spinalanästhesie/CSE
    • Bupivacain 0,5% iso-/hyperbar 15-17,5 mg (wegen des Zuges am Uterus sollte ein Niveau von TH6-8 erreicht werden)
  • Bei zusätzlicher PDK-Einlage (CSE)
    • vor „Inbetriebnahme“ 3ml Lidocain 2% mit Adrenalin als Testdosis, Naropin 0,75% nach Bedarf

endoskopische Hysterektomie (Inklusive RAL)

  • Intubationsnarkose
    • Beide Arme sind an den Körper angelagert
    • Die Patientin wird auf einer Vakuummatratze gelagert , um das Abrutschen zu verhindern (Trendelenburglagerung intraoperativ)
    • Cave: Weichteilkompression am Hals mit nachfolgendem Plexusschaden!
    • Infusion am Arm mit Verlängerung und Rückschlagventil
    • Konnektionsstellen gut kontrollieren und auf eine gute Polsterung des Infusionsschlauches achten
    • Eventuell 2. Venflon am Arm oder Venflon in V. jugularis externa (z.B. schlechte Venenverhältnisse)
    • Gute Muskelrelaxation nötig, vor allem beim Anlegen des Pneumoperitoneums (erfolgt in der Regel geschlossen, d.h. unter Verwendung einer Veress-Nadel) und beim Einführen der Trokare
    • Lidocainperfusor in Erwägung ziehen 

 

Gefahren: Subcutanes und mediastinales Luftemphysem, Pneumothorax oder Luftinsufflation direkt ins Gefässsystem
Bei einem ausgedehnten subkutanen Luftemphysem mit dem Operateur über eine rasche Beendigung der Operation oder einen Umstieg auf ein offenes Verfahren diskutieren

abdominale Hysterektomie

  • Intubationsnarkose
  • Ein rückenmarksnahes Regionalanästhesieverfahren ist bei einem Zugang mittels Pfannenstiel auch möglich, aber nicht die 1. Wahl
  • Falls eine RA mit der Patientin besprochen wird, sollte dies dem Operateur mitgeteilt werden
  • Lidocainperfusor oder TAP-Block (Transversus Abdominis Plane) postoperativ

Postoperatives Management

  • AWR
  • Paracetamol 4 x 500 mg po
  • Diclofenac 2 x 75 mg po (nur bei fehlender KI: Niereninsuffizienz, Gerinnungsstörung…)
  • Metamizol 3 – 4 x 1g po
  • PCA mit Morphin oder Fentanyl oder Oxynorm Lösung 5-10mg po. max. 3-4stdl.
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
KD Dr.med. Mattias Casutt
Oberarzt mbF Anästhesie
KD Dr. med. Jackie Benz
Oberärztin Anästhesie