Concord-Sectio
Allgemeines
- Concord = (Con = mit; Cord = Nabelschnur)
- Zu diesem Zweck existiert der Concord-Trolley
- Dies ist eine mobile Reanimationseinheit, die bei Babys zum Einsatz kommt, die nach der Geburt medizinische Unterstützung benötigen
- Also Frühgeborene < 32. SSW, sowie nach erfolgten Roundtable bei Termingeborenen mit Infektionen, Atemproblemen oder angeborenen Fehlbildungen
- Der Cocord-Trolley besitzt eine Wärmequelle und alle Geräte, die für die Erstversorgung und Überwachung des Kindes notwendig sind
- So ist es möglich, den Babys die Zeit zu geben, sich anzupassen, während sie über die Nabelschnur durch die Mutter weiter versorgt werden
- Sobald das Kind stabil ist, wird die Nabelschnur nach 3-10min durchtrennt
- Der Concord-Trolley erlaubt zusätzlich erste medizinische Massnahmen durch die Neonatologie / Kinderchirurgie (Intubation, Zystenpunktion, Drainageeinlage, …) während die Sauerstoffversorgung des Kindes über die Mutter aufrechterhalten bleibt
Situation im OP
- Bei einer Sectio muss die Concord von ihrem Standort (im hinteren Gang des Gebärsaals) durch das Neoteam, in den Operationssaal gebracht werden
- Strom, Sauerstoff- und Druckluftkabel werden an der Deckeneinheit auf der linken Seite der Mutter eingesteckt
- Um das Risiko der Hypothermie zu minimieren, soll die Temperatur des Operationssaals auf 24°C eingestellt werden (erst im Neubau möglich)
- Das Neoteam zieht sich steril an
- Bei Uterotomie wird die Concord von der linken Seite der Mutter zum Operationsfeld neben das OP-Team geschoben, damit das Baby auf der Einheit versorgt werden kann
- Sobald das Kind stabil ist (Hf >100/min, Sättigung >85%, FiO2 <0.4), kann das Kind abgenabelt und dann auf der Concord in den Erstversorgungsraum transportiert werden
Die ganze Concord fährt zwischen Anästhesie-Tischli und Patientin hindurch, dafür muss Platz geschaffen werden
- Anschliessend wechselt man mit dem Kind auf die Panda-Einheit und die Concord wird durch das Neoteam aus der Vorbereitung entfernt, damit die Anästhesie wieder genügend Platz zum Arbeiten hat
Anästhesiologisches Vorgehen
- Schnitt sollte in weniger als 20min nach Spinalanästhesiedurchführung stattfinden (ansonsten besteht eine zu lange kreislaufinstabile Situation für Mutter und Kind)
- Concord-Einheit soll somit parallel zu Anästhesievorbereitung steril bezogen werden
- Wegen der verzögerten Gabe von Uterotonika, besteht ein erhöhtes PPH-Risiko
- Im Voraus (spätestens beim Team Time Out) Absprache aller Beteiligten bzgl. geplanter Interventionen auf der Concord-Einheit
- Kann bei mütterlicher Blutung sofort abgenabelt werden oder möchte man diesbezüglich möglichst lange zuwarten?
- Zwei Ec’s austesten lassen
- Je nach Risikokonstellation können sie im Labor oder im Blutkühlschrank in der FKL bereitgehalten werden
- Falls eine Inzision am Kind geplant wird, soll Remifentanyl verabreicht werden, damit das Kind eine Analgesie erhält
- Sobald die Abnabelung erfolgt (bzw. sich die Plazenta spontan löst): Concord-Arm wird weggeschwenkt und Neonatologie nimmt das Kind an die Panda-Einheit ausserhalb OP