Cerclage

Cerclage

Eingriffsspezifische Besonderheiten

  • Ab 12. SSW ist die Patientin als nicht nüchtern zu betrachten
  • Ab 20. SSW Linksseitenlage zur Verhinderung eines aortokavalen Kompressionssyndroms
  • Bei der Prämedikation Information der Patientin über Risiko
Teratogenität vielleicht erhöht (?) bis zur 12. SSW (Organogenese) und leicht erhöhte Abortrate/Frühgeburtlichkeit
CAVE: Perioperative perorale Tokolyse mit Indometacin (Indocid®) 75 mg (ein NSAR) unmittelbar präoperativ gefolgt von einer weiteren Gabe im Abstand von 12 Stunden (von Gynäkologen verordnet).

Anästhesie Verfahren

  • Alle gängigen Anästhesieverfahren sind möglich
  • Wenn immer möglich RA bevorzugen
  • SSS: Punktion mit 27G Carbostesin 0.5% hyperbar 10mg
  • Bei ausgeprägter Tieflage des Kindes ist eine Trendelenburglagerung mit Muskelrelaxation und Allgemeinanästhesie nötig (immer Rücksprache mit Oberarzt Geburtshilfe)

Narkoseführung

Grundsätzliches

  • Erhalt der Uterusperfusion (Prävention fetaler Asphyxie):
    • Vermeiden von materneller Hypotonie (bei SSS ev. Koload mit Kristalloiden)
    • Vasoaktiva der Wahl: Noradrenalin oder Phenylephrin
    • Normoventilation
  • Prä- und postoperativ fetale Herztöne kontrollieren oder CTG
  • In der Regel Tokolyse
  • CTG: unter Anästhesie und postop. eingeschränktes (silentes) CTG möglich und normal

Teratogenität

  • Opioide: Keine Effekte bekannt
  • Inhalationsanästhetika: Keine bekannt, ausser bei längerer Applikation von N2O
  • Hypnotika: Keine bekannt bei Propofol, Barbiturate und Ketamin (erhöht Uterustonus); Benzodiazepine vermeiden
  • Muskelrelaxantien: Bisher keine Schäden bekannt
  • Antiemetika: Itinerol B6 (Meclozin) ist die am besten untersuchte Substanz. Ondansetron: Minimal erhöhtes Risiko für Lippen-Kiefer- Gaumenspalte bei Einnahme im ersten Trimenon.
  • Lokalanästhetika: Kein Effekt bekannt

Postoperatives Management

  • AWR
  • Schmerztherapie:
    • Paracetamol in normaler Dosierung
    • keine NSAR wenn Indometacin von Gynäkologen verordnet. NSAR sonst nur im 2. Trimenon.
    • Oxycodon
Mitwirkende Autor/innen

Verantwortlicher Author
KD Dr.med. Mattias Casutt
Oberarzt mbF Anästhesie
KD Dr. med. Jackie Benz
Oberärztin Anästhesie