Im Dezember 2019 trat in der chinesischen Provinz Wuhan ein Ausbruch eines Pneumonieclusters auf
Am Anfang von unbekannter Genese konnte kurz darauf ein neuer Coronavirus als Erreger identifiziert werden
Die initiale Benennung 2019-nCoV wurde im Verlauf auf SARS-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome-related coronavirus 2) geändert
Die daraus resultierende Erkrankung wird laut WHO neu COVID-19 (Coronavirus disease 2019) genannt
Innerhalb von 1 Monat wurden mehr als 9000 Infizierte detektiert
Erkannt wurde das Virus vom 34-jährigen Augenarzt Dr. Li Wenliang aus dem Wuhan Central Hospital. Dr. Wenliang starb an COVID-19 am 7. Februar 2020
Virus
SARS-CoV-2 gehört zur Familie der Coronaviren und ist ein umhüllter RNA-Virus
SARS-CoV-2 gehört zur Untergruppe der Sarbecoviren und hat zu 96.2% die gleichen Gensequenzen wie ein Fledermaus-Coronavirus
Die Übertragung findet von Mensch zu Mensch statt, initial aber hat wahrscheinlich ein bisher unbekanntes Tier als Zwischenwirt fungiert
Übertragung
Via Tröpfchen des Respirationstraktes die ca. 2 Meter weit gelangen oder über kontaminierte Oberflächen mittels Kontakt mit dem Gesicht
Aerosolbildende Massnahmen können die Infektiosität stark steigern
Höchste Viruslast im Sputum und in den Sekreten der oberen Atemwege
Inkubationszeit im Schnitt 5 Tage (1-14 Tage)
Anzahl weiterer Ansteckungen pro infiziertem Patienten 2.68 (R0) Personen
Infektiosität in der Inkubationsphase ist unklar
Das Virus kann auf Oberflächen Stunden bis Tage überleben
Erkrankung
Infektion der oberen Atemwege mit Fieber (häufig) und Husten
Bilaterale Pneumonie
Schweres ARDS
Akutes Nierenversagen
Myokardiale Schädigung
Rhythmusstörungen
Septischer Schock bei Superinfektion (eher selten)
Gerinnungsstörungen
Die Anzahl an subklinisch verlaufenden Infektionen ist derzeit völlig unklar
Verläufe
81% milder Verlauf
14% schwerer Verlauf
5% kritisch krank
Zeitdauer Symptombeginn bis Aufnahme Intensivstation 5-10 Tage
Die Erkrankung scheint in zwei Phasen zu verlaufen:
Replikationsphase: Virale Replikation über mehrere Tage, in denen das Immunsystem reagiert aber ohne den Virus zu erfassen. In dieser Phase treten geringe Symptome auf. Dem Patienten geht es trotz Virennachweis einigermassen gut
Adaptive Immunisierungsphase: Eine adaptive Immunantwort wird im Verlauf angestossen. Dadurch fallen die Virentiter. Es kann aber dadurch zu steigenden Spiegeln an inflammatorischen Zytokinen und zu Zellschaden kommen und damit zu klinischer Verschlechterung durch eine sekundäre hämophagozytische Lymphohistiozytose mit ARDS
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Bundesamt für Gesundheit (BAG): COVID-19: Empfehlungen zum Umgang mit erkrankten Personen und Kontakten ab 9. März 2020 (Stand: 06.03.2020)
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